Danach

Alles ist anders danach. Nach der Schlaflosigkeit übermannen dich die Hormone und lassen dich Bäume ausreißen. Nach der Manie wird die geborgte Energie wieder abgezogen, du schläfst ein. Im Auto, Sekunden. Auf der Couch, Stunden.

Während die Manie ein Queen-Song in doppelter Geschwindigkeit ist, ein Laurel & Hardy Film mit einem Techno-Soundtrack oder eine Elton-John-Brille, ist die Zeit danach ein Trip-Hop-Konzert, ein verlangsamter Jean-Cocteau-Film, eine Discounter-Käsereibe, die nicht funktioniert.

Wie überlebt man dieses Auf und Ab? Durch Gleichmut. Durch Warten. Es wird besser, es muss nur noch dieses Tal der Tränen durchschritten werden. Es ist ertragbar, die Drogen, die Menschen, das Leben helfen.

Beschreiben kann man es nicht. Es lässt sich nachempfinden, es ist dieser Moment der Erschöpfung – nach der Gartenarbeit, einer langen Autofahrt oder einer Theaterprobe. Was sich nicht in Worte fassen lässt – ich versuche es dennoch – ist der Absturz der Gedanken, Gefühle, des Wertesystems.

Der Gehirnzucker lässt nach, die Manie flaut ab. Worte, Gedanken, Gefühle prasseln auf einen ein, alles in den letzten Minuten, Stunden, Tagen Erlebte wiederholt sich. Die eine Situation, in der du grundzufrieden nach dem Essen geseufzt hast – hast du genügend Trinkgeld gegeben? Hätte es wirklich das teure Steak sein müssen? Als du deinem Freund übermütig erzählt und erzählt hast und er dauernd gelacht hat – musst du immer so viel reden? Im Gehirn werden die Erlebnisse dauernd überschrieben von einer besseren oder schlechteren Version.

Wie Marvin, der bis ans Ende der Universum und zurück reist, wird man in einer Endlosschleife aus Verzweiflung, Frustration, Überschwung und Sarkasmus durchgeschüttelt.

Das ist das Gute daran. Das ist das Schlechte daran.

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