Schnee

Er schaute beglückt auf den Schnee, der langsam vom Himmel fiel. Eine innere Ruhe legte sich über die Schatten. Knackend fielen kleine Eisbrocken von den Büschen, die im Schnee kleine Löcher hinterließen. Dieses Geräusch überdeckte das hohle Nicht-Geräusch der Schneelandschaft.

Er liebte den Schnee, er stand für Kindheit, bibbernd an der Heizung aufwärmen, Kakao in einer Decke eingemummelt. Er stand aber auch – leider – für Pflicht, Schneeschieben, Auto kratzen.

Er hielt inne. Seine Schatten knurrten, forderten Aufmerksamkeit. Sein Kopf flehte, nur einmal Ruhe, nur knisternde Schneeflocken. Innere Unruhe. Es passierte alles gleichzeitig, gestern, heute, morgen.

Kaufte er ein, dachte er an alles, was beim Kochen schiefgehen könne. Beim Kochen an das bevorstehende Treffen. Beim Treffen an den Tod, unentwegt.

Er nickte oft ein, Sekundenschlaf. In der Millisekunde davor: bizarre Gedanken. Verknüpfungen zwischen den Dingen. Nicht in Worte zu fassen.

Er lebt.

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